Jahresrückblick 2011 – harte Burschen des Vereins

Das ,,Alte Herren-Hockeyteam“ des WSV Oppershofen setzt sich zusammen aus ca. 20 Aktiven, die allwöchentlich dienstags ab 19.15 Uhr im Oppershofener Bürgerhaus mit dem Schläger in der Hand hochmotiviert einer Hartgummischeibe oder einem Hartgummiball nachhecheln, um ihn im 100 x 30 cm kleinen Gehäuse des Gegners unterzubringen. Alle Spieler des Team sind stets energiegeladen, bis auf unseren Heinrich, der in der Zwischenzeit den Stammtisch frei hält. Gelegentlich gesellt sich zum Spielbetrieb die eine oder andere illustre Person hinzu, die jeweils herzlich aufgenommen wird, denn wir sind offen für alles. Aus den anwesenden Teilnehmern werden zwei bis vier optisch gleichwertige Mannschaften gebildet, ehe es dann gewaltig zur Sache geht.

Dabei sollte man kaum glauben, dass das Durchschnittsalter des Allstar-Teams bereits weit über der 50 liegt. Bei allem an den Tag gelegten Ehrgeiz und teilweiser Spielhärte behalten wir aber immer den gebotenen Respekt voreinander. lm Kampf um den Puck achten wir darauf, dass höchstens mal die Schläger splittern, nicht aber unsere Knochen. Und ist tatsächlich mal ein Gegenspieler über die Klinge gesprungen und zu Boden gefallen, so wird der erst wieder aufgerichtet, ehe es eifrig und mit unbeirrtem Siegeswillen weitergeht.

Gespielt wird genau 2 x 28 Minuten und die große Zeitanzeige hat kein Erbarmen, falls der ein oder andere schon vorher erschöpft ist. Da sind wir manchmal froh, wenn wir Auswechselspieler haben und wie beim Handball öfters wechseln können. Auch der Spielstand und die Torfolge werden exakt auf unserer üppigen LED-Uhr für jedermann ersichtlich angezeigt. Gerannt und gekämpft wird bis zum Umfallen und wenn die schrille Schluss-Sirene ertönt, bricht die siegreiche Mannschaft in den Freudenschrei aus: „Heut‘ ist so ein schöner Tag“. Schweißtriefend wird dann unter der Dusche auch noch die ein oder andere Blessur weg gespült und so Iangsam wieder Kraft für die dritte Halbzeit gesammelt. Die ist nämlich für unseren Zusammenhalt sehr wichtig und erst wenn wir uns, erschöpft aber glücklich, den ersten Schoppen genehmigen, ist der Dienstagabend perfekt. Alle freuen sich dann wieder auf den nächsten Dienstag, wenn das Spiel in neuer Zusammensetzung von vorne beginnt.

lm Gegensatz zu den aktiven Handballmannschaften des WSV gibt es bei uns weder Winter- noch Sommerpause. Der Dienstag wird rigoros eingehalten und es gehört zum Ehrenkodex, dass ein Teammitglied nur in unumgänglichen Ausnahmefällen fehlt. Dieses Jahr haben wir während der Hallenschließung in der Ferienzeit das folgende anstrengende Ersatzprogramm absolviert: Fußball-WM in der „Roten Pumpe“ mit üppigem Verzehr, Bogenschießen mit Verköstigung bei Gerd, Boccia auf der Tennisanlage, Geburtstags-Grillparty beim Christian, Kegeln beim Hofmann mit anschließendem Biergartenaufenthalt, was uns jeweils auch erheblichen körperlichen Einsatz abverlangt hat. Ganz sicher wird uns für die kommende Saison auch wieder ein adäquates, anspruchsvolles Ersatzprogramm einfallen.

Der geneigte Leser wird unschwer erkennen, dass eigentlich wir die „harten“ Burschen des Vereins sind.