Grundsätzliches zu den Hockeybubenspielregeln

Diese Regeln sollen überwiegend die Verletzungsgefahren minimieren, möglichst einfach aber gleichzeitig auch eindeutig sein um einen fairen und geregelten Spielverlauf zu gewährleisten.

Das oberste Gebot aller teilnehmenden Spieler lautet immer: Fair geht vor!

Was ist erlaubt/ was ist verboten

  • Der Ball darf nur mit dem Schläger gespielt/gepasst werden, wird der Ball aber ausnahmsweise mit dem Fuß gespielt wird dies nicht bestraft.
  • Der Ball muss jederzeit spielbar sein (kein blockieren/einschließen mit Füßen oder Händen)
  • Der Ball darf mit jedem Köperteil gestoppt werden, solange der Spieler den Boden mit den kompletten Schuhsohlen berührt. Mit den Händen darf der Ball ausschließlich nach vorne abgeklatscht, aber niemals gefangen und/oder im Anschluss geworfen, werden.
  • Schlagschüsse sind erlaubt, sofern der Schläger dabei nicht über Hüfthöhe hinaus geht.
  • Grundsätzlich sollten hohe Bälle von allen Spielern vermieden werden. Das lässt sich jedoch nicht immer einrichten. Hohe Bälle sind jedoch prinzipiell kein Grund zur Spielunterbrechung. Einzige Ausnahme: Bei hohen Schüssen (auch abgefälschte) die direkt auf das Tor kommen, hat ausschließlich der „gefährdete“ Torhüter das Recht durch den Ausruf „hoch“ das Spiel zu unterbrechen und mit einem Torabstoß fortzusetzen. Hier gilt im Sinne des Fairplay vernünftig mit diesem Privileg umzugehen.
  • Spieler die nicht aktiv auf dem Spielfeld stehen und sich auf der Bühne befinden, haben dafür Sorge zu tragen, dass geschossene Bälle nicht durch sie selber oder andere Gegenstände abgefälscht oder eigentlich ins Aus gehende Bälle im Spiel gehalten werden.

Das Spiel

Teams

  • Eine spielfähige Mannschaft besteht in der Regel aus einem Torhüter und vier Feldspielern. Hinzu kommen ggf. eine beliebige Anzahl eventueller Auswechselspieler.
  • Der Spielerwechsel erfolgt fliegend und jederzeit.
  • Bei einer nicht ausreichenden Gesamtspieleranzahl reduziert sich der Anteil der Feldspieler entsprechend. Beide Teams sollten jedoch immer in gleicher Mannschaftsstärke auf dem Spielfeld stehen (ggf. hat dann eines der Teams Wechselspieler).
  • Der Most-Valuable-Player (MVP) der Vorwoche bestimmt die Spieler, welche die Mannschaften wählen. Zusätzlich bestimmt der amtierende MVP am Spiel-bzw. Turnierende den neuen MVP.
  • Wer sich zu Beginn der Mannschaftswahlen (ca. 19:40 Uhr) nicht in der Halle oder Umkleidekabine befindet oder (s)ein verspätetes, aber garantiertes Eintreffen nicht rechtzeitig angekündigt hat, ist für diesen Tag unwiderruflich vom Spielbetrieb ausgeschlossen und darf ggf. nur zuschauen.
  • Bis zu einer Spielerzahl von 14 werden zwei Mannschaften gebildet. Es wird abwechselnden gewählt. Dies wiederholt sich so lange, bis sämtliche Spieler jeweils einer der Mannschaften zugeteilt wurden.
  • Wer keinen Spieler mehr wählen kann, darf als letzte Handlung die Spielseite bestimmen.
  • Ab einer Spielerzahl von 15+ werden drei Mannschaften gebildet. Es wird im folgenden Rhythmus gewählt:

Spielunterbrechung

  • Das Spiel gilt als unterbrochen wenn der Ball das Spielfeld verlassen hat (in den Ecken über die Bande bzw. auf  die Bühne fliegt) oder wenn während des Spiels eine Foulspielsituation eintritt.
  • Bei Unterbrechung durch Verlassen des Balles wird das Spiel durch Torabstoß fortgesetzt.
  • Bei einer Unterbrechung durch Foulspiel erfolgt die Spielfortsetzung in der Regel durch Torabstoß oder einer Strafecke.
  • Prinzipiell wird bei einer Spielunterbrechung die Spielzeit nicht angehalten. Diese Regelung kann bei Bedarf jedoch außer Kraft gesetzt werden.

Torabstoß

  • Ein Torabstoß ist ggf. nach einer regelkonformen Spielunterbrechung, innerhalb des imaginären Torraums unverzüglich und ohne Verzögerung auszuführen.
  • Die Mannschaft die nicht in Ballbesitz ist, hat während des Torabstoßes einen respektablen Abstand zum gegnerischen Tor einzuhalten. Dieser Abstand kann vom ausführenden Torhüter notfalls eingefordert werden.
  • Ein Torabstoß kann direkt als Torschuss ausgeführt werden.

Strafecke

  • Eine Strafecke erfolgt nach einem Foulspiel innerhalb der gegnerischen Spielfeldhälfte.
  • Bei einer „Strafecke“ wird der Ball aus einer der beiden Ecken der Grundlinie der gegnerischen Spielfeldhälfte zurück ins Spiel gebracht.
  • Eine Strafecke kann nicht direkt als Torschuss ausgeführt werden.

Penalty

  • Ein Penalty wird ausschließlich bei schweren Foulspielen durchgeführt.
  • Beim Penalty erhält der Angreifer, dessen Tormöglichkeit ver- oder behindert wurde, einen freien Schuss auf das leere gegnerische Tor.
  • Geschossen wird von der Grundlinie des eigenen Tores (rechts oder links davon).
  • Falls der Ball nicht ins Tor geht bleibt der Ballbesitz beim ausführenden Team und das Spiel wird mit Torabstoß fortgesetzt.

Torhüter

  • Der Torhüter ist prinzipiell eine geschützte Person und darf in Tornähe (imaginärer Torraum) in keiner Weise körperlich angegangen werden. Das versperren der Sicht durch einen Gegenspieler ist jedoch erlaubt. Außerhalb des imaginären Torraums ist der Torhüter wie ein Feldspieler zu bewerten.
  • Der Torhüter darf den Ball mit den Händen abwehren, diesen jedoch nicht fangen und somit blockieren. Bei Vergehen wird das Spiel unterbrochen und mit einer Strafecke fortgesetzt.
  • Der Torhüter darf den Ball zu keiner Zeit und an keiner Stelle des Spielfeldes mit dem Fuß blockieren (Fuß auf den Ball stellen). Bei Vergehen wird das Spiel unterbrochen und mit einer Strafecke fortgesetzt.
  • Der Torhüter darf sich weder in/vor das Tor knien oder legen. Bei Vergehen wird das Spiel unterbrochen und mit einem Penalty fortgesetzt
  • Der Torhüter darf sich auf dem gesamten Spielfeld bewegen, ist dann aber ggf. wie ein Feldspieler zu sehen.
  • Der Torhüter kann zu jeder Zeit des Spiels gewechselt werden.

Spielzeit

  • Die Spielzeit ist jeweils immer die festgelegte, ungestoppt durchlaufende Zeit eines Spielabschnittes. Die Uhr wird nur bei längeren zu erwartenden Unterbrechungen (bspw. bei Regeldiskussionen oder bei Fouls bei denen ein Spieler zu Boden geht) angehalten.

Spiel / Turnier

  • Sofern zwei Mannschaften gebildet wurden, findet ein einfaches Spiel, unterteilt in drei Drittel zu jeweils 20 Minuten Spielzeit, statt.
  • Wurden drei Mannschaften gebildet, findet ein Turnier im Modus „Jeder gegen Jeden“ mit Hin- und Rückspiel statt.
  • Die Spielzeit pro Match beträgt hierbei 12 Minuten.
  • Die in einem Spiel siegreiche Mannschaft erhält drei Punkte. Bei einem Remis erhalten beide Teams jeweils einen Punkt, für eine Niederlage gibt es keine Punkte.
  • Am Ende werden sämtlich erzielte Punkte aufaddiert und eine Abschlusstabelle erstellt. Bei Punktgleich entscheiden zuerst die erzielten Tore (unabhängig von der Tordifferenz), dann die Tordifferenz, dann der direkte Vergleich. Sollte auch hiernach immer noch Gleichheit bestehen, wird ein Penaltyschießen zwischen den betroffenen Mannschaften ausgetragen.

Spielbeginn

  • Ein Spiel (unabhängig ob Einzelspiel oder Turnier) beginnt durch Einwurf des Balls am Mittelpunkt. Hierbei stehen sich jeweils ein Spieler pro Mannschaft gegenüber.
  • Jedes weitere Spieldrittel wird mit Ballbesitz für die zurückliegende Mannschaft am Mittelpunkt eröffnet.
  • Sollte es zu Beginn jedes weiteren Spieldrittels unentschieden stehen, wird dieses analog dem Eröffnungsbully begonnen.

Tor / Wiederaufnahme des Spiels

  • Tore können, abgesehen einiger weniger Ausnahmen, prinzipiell aus allen Positionen und Spielsituationen heraus erzielt werden.
  • Tore können ausschließlich mit dem Schläger erzielt werden.
  • Alle nicht mit dem Schläger erzielten Tore finden keine Anerkennung (auch wenn der Torschütze angeschossen wurde und dabei nicht mit einer aktiven Bewegung eingegriffen hat). Der Ballbesitz geht entsprechend mit Torabstoß auf die zuvor verteidigende Mannschaft über.
  • Einzige Ausnahme: die verteidigende Mannschaft lenkt einen Schuss mit irgendwelchen Körperteilen ins eigene Tor ab.
  • Auf Tor muss entschieden werden, wenn der Ball in vollem Umfang über der Torlinie war. Falls unklar ist ob der Ball dieses Kriterium erfüllt hat, wird das Spiel sofort unterbrochen (Zeitstopp). Die Spieler, die etwas gesehen haben äußern sich dazu. Falls es keine eindeutige Einigung gibt entscheiden die Angreifer im Sinne des Fairplays. Falls auf kein Tor entschieden wird , geht es mit Ballbesitz und Torabstoß der vor der Situation verteidigenden Mannschaft weiter.
  • Sobald die Sirene ertönt ist ein Spielabschnitt beendet. Der Ball muss also zwingend vor ertönen der Sirene mit vollem Umfang über der Torlinie sein um als Treffer anerkannt zu werden.
  • Nach einem regulären Tor haben sich sämtliche auf dem Feld befindlichen Spieler unverzüglich in ihrer eigenen Spielhälfte einzufinden.
  • Die Mannschaft gegen die ein Tor erzielt wurde setzt das Spiel durch Ballbesitz mit Mittelanstoß zügig fort.
  • Der Mittelanstoß darf nicht mit einem direkten Torschuss ausgeführt werden.

Foulspiel

  • Bei einem Foulspiel hat die betroffene Mannschaft das Foulspiel sofort durch den hörbaren Ausruf „Foul“ zu reklamieren. Das Spiel wird unterbrochen und wie folgt fortgesetzt:
  • mit Torabstoß, sofern das Foul innerhalb der eigenen Spielfeldhälfte erfolgte
  • mit einer „Strafecke“, sofern das Foul innerhalb der gegnerischen Spielfeldhälfte erfolgte
  • Wird ein Foulspiel nicht umgehend reklamiert, ist dies nachträglich nicht mehr möglich – außer ganz später unter der Dusche oder am grünen (Bier-)Tisch.
  • Die reklamierende Mannschaft bekommt prinzipiell Recht. Im Sinne des Fairplay sollte jedoch jeder auch hier in Eigenverantwortung vernünftig mit diesem Privileg umgehen. In ganz strittigen Situationen sollte ggf. aber auch kurz diskutiert werden dürfen (mit Zeitstopp).

Als zu ahndendes Foulspiel gelten folgende Vergehen:

  • Bandencheck
  • Bodycheck
  • Halten und Klammern des Gegenspielers
  • Beinstellen
  • Stockschlagen (mit dem eigenen Schläger von oben auf den gegnerischen Stock oder gar auf den Körper des Gegenspielers schlagen). Das Anheben oder Runterdrücken eines gegnerischen Schlägers ist kein Stockschlagen, somit erlaubt und kein zu ahndendes Foul.
  • Hoher Stock (Kein Spieler darf sich durch einen hohen Stock (Schläger über Schulterhöhe) einen Vorteil zur Balleroberung verschaffen. Hierbei ist zu unterscheiden:
    • gefährlicher hoher Stock (es befinden sich weitere Spieler, egal aus welcher Mannschaft, in der Nähe). Der Ballbesitz wechselt und das Spiel wird immer mit einer „Strafecke“ fortgesetzt.
    • hoher Stock (es befinden sich keine Spieler, egal aus welcher Mannschaft, in der Nähe, es wird sich „nur“ der Vorteil des Ballbesitzes verschafft). Der Ballbesitz wechselt und das Spiel wird immer mit Torabstoß vom eigenen Tor aus fortgesetzt.
  • kniend oder liegend in das Spiel eingreifen. Ein auf dem Boden liegender oder kniender Spieler darf in keiner Weise solange nicht aktiv in das Spielgeschehen eingreifen, bis er wieder komplett aufgerichtet ist. Ein solches Vergehen wird als Foul gewertet und das Spiel der Regeln entsprechend fortgesetzt.
  • den Ball durch Hand oder Fuß unspielbar machen (Ball fangen und festhalten, mit dem Fuß einklemmen).
  • unkorrekter Spielerwechsel (ein das Spielfeld betretender Spieler greift aktiv in das Spielgeschehen ein bevor der das Spielfeld verlassende Spieler außerhalb des Spielfeld ist bzw. der in Begriff das Spielfeld zu verlassende Spieler greift weiterhin aktiv in das Spielgeschehen ein).

Zu den oben aufgeführten „leichten“ Vergehen, kommen zusätzlich noch „schwere Fouls“. Diese werden mit einem Penaltyschuss bestraft.

  • Bei allen im Folgenden genannten Vergehen gilt aber zu erst die Vorteilsregel. Das heißt die angreifende Mannschaft kann ggf. trotz des durch den Gegner begangenen schweren Vergehens zum Abschluss kommen. War dieser erfolgreich findet das Tor Anerkennung. Das Spiel wird mit Mittelanstoß fortgesetzt. Bleibt der Versuch ungenutzt greift im Nachhinein die Penaltyregel.
  • Als schwere Fouls/Unsportlichkeiten gelten folgende Vergehen
  • ein bewusster, ggf. auch ungezielter, Schlägerwurf (in jeder Situation).
  • knien oder liegen vor dem eigenen Tor (gilt sowohl für den Torwart als auch für Feldspieler). Sollte der Torschussversuch ohne Einwirkung des knienden/liegenden Gegenspielers am Tor vorbei gehen, wird unterbrochen (um evtl. liegende Spieler aufzurichten) und es geht mit Torabstoß durch die verteidigenden Mannschaft weiter. Die Vorteilsregel würde hier nicht greifen.
  • Behinderung (Haken, Beinstellen, Umrempeln) eines alleine auf das gegnerische Tor zulaufenden Spielers.